Strafplanet der Eroberer by H. G. Francis

Strafplanet der Eroberer by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Das Konzil, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1974-09-01T01:00:00+00:00


6.

Watsteyn - 16. April 3460 Wir waren in eine Sackgasse gesprungen.

Der Gang endete an einer Mauer. Keine Tür führte hindurch.

Nur ein äußerst schmaler Gang zweigte vom Hauptweg ab. Aber er war größtenteils mit Sand verschüttet, das durch die zerbrochene Decke hineingerutscht war.

Wir sagten uns, daß dieser Gang einen Sinn haben mußte. Da wir nicht noch tiefer hinabsteigen wollten, sondern einen Weg nach oben suchten, beschlossen wir, ihn freizugraben.

Watsteyn - 19. April 3460 Endlich war es soweit. Ein Durchschlupf war frei.

Wir waren am Ende unserer Kräfte. Unsere Vorräte waren fast verbraucht. Wir tranken Wasser, das von der Decke des Hauptganges herabtropfte. Dennoch hatten wir die Hoffnung nicht aufgegeben. Am nächsten Tag wollten wir weiter vordringen. Wir brauchten dringend eine Ruhepause.

Watsteyn - 20. April 3460 Esto Conschex kroch ungeduldig voraus. Ich konnte ihm kaum folgen. So gewann er einen Vorsprung von mehreren Metern. Auf dem Bauch glitt er auf dem abfallenden Sand herunter, rappelte sich unten auf und eilte weiter. Wenig später schrie er jubelnd auf.

„Wir haben es geschafft", rief er.

Ich lief hinter ihm her und" prallte fast mit ihm zusammen, als ich in eine große Höhle kam. Sie war nicht ausgeräumt worden.

Ich sah zahlreiche senkrecht stehende Tafeln, die mit robotischen Zusatzgeräten versehen waren. An den Wänden befanden sich verschlossene Schranktüren. Ich fühlte mich an ein zeichnerisches Labor erinnert.

Conschex stürzte sich förmlich auf die Türen und riß sie eine nach dem anderen auf. Je mehr er öffnete, desto enttäuschter wurde er, denn die Schränke erwiesen sich als absolut leer. Nur in einem fanden wir etwas, das einem fremdartigen Wesen als Fußbekleidung gedient haben konnte. Conschex hielt es hoch.

„Sieht fast aus, als hätten die ehemaligen Bewohner so etwas wie Hufe gehabt", sagte er.

„Lassen Sie uns weitergehen", entgegnete ich. „Der Weg nach oben ist wichtiger."

„Sie haben recht."

Wir gingen an der Schrankwand entlang. Esto konnte es nicht lassen, hin und wieder eine Tür aufzureißen. „Oh - was ist das?" rief Esto, der hinter mir zurückgeblieben war.

Ich drehte mich unwillig nach ihm um, weil ich es als sinnlos ansah, die Schränke zu untersuchen. Mich drängte es mit aller Macht nach oben. Wahrscheinlich hatten die Überschweren die Suche auf uns mittlerweile aufgegeben. Unsere einzige Chance hatten wir nach wie vor in den Bergen, wo das havarierte Beiboot der Überschweren lag. Sie war gering. Darüber war ich mir klar.

Wir wußten ja noch nicht einmal, ob Anton den Gyro tatsächlich geliefert hatte. Die ungeladene Waffe in der Hand des Toten ließ uns befürchten, daß er uns betrogen hatte. Dennoch war eine minimale Chance immer noch besser als überhaupt keine. Esto Conschex hielt einen dünnen Stab in der Hand. Ich dachte zunächst an ein Zeichengerät. Er richtete es grinsend auf mich.

„Was meinen Sie, Goarn, ist das eine Waffe?"

Ich zog unwillkürlich meinen Bauch ein.

„Falls es eine sein sollte, ist es wohl besser, wenn Sie nicht gerade auf mich zielen", sagte ich unruhig.

Er nickte, bog den Arm zur Seite und drückte eine Feder am hinteren Ende des Stabes. Eine blaßblaue Energienadel zuckte aus der Spitze, traf einen der Zeichentische und verwandelte ihn in Asche.



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